Kleine Geschichten aus dem Leben einer Möchtegern-Künstlerin und Bürochickse.

Sonntag, 28. November 2010

Erlebnisse an der Kasse

Letztens hatte ich wiedermal einen ganz besonders tollen Kunden an meiner Kasse.
Vor ihm steht eine Frau, die ich gerade abkassiere.
Er geht etwas voreilig schonmal ans Ende der Kasse und knallt seinen Rucksack auf ihre Sachen, woraufhin sie ihn etwas empört fragt, was dass denn soll. Er mit deutlich erhobener Stimme fragt zurück, wo denn ihr Problem sei, dass ihren Sachen doch nix passiert.
Derweil bin ich immer noch damit beschäftigt ihren Einkauf durchzuziehen.
Sie regt sich über ihn auf, er weiter über sie, ich greife ein mit den Worten: "Jetzt mal immer mit der Ruhe".
großer Fehler.
Er stürzt sich verbal auf mich und fragt, was ich denn meine, dass er ja wohl gar nix gesagt habe und überhaupt, was ich mir erlauben würde ihm Vorschriften machen zu wollen.
Holla. da war ich schon ein bisschen platt.

Parallel zu seinem Geschimpfe zeigt die Frau auf den von mir eben durchgezogenen Artikel und behauptet, dass sei ja gar nicht der ihre. Gut, Sofortstorno, is ja alles kein Problem. Sie schaut auf die anderen Sachen und reklamiert drei Weitere. Alles nicht ihr Zeug. Toll. Zeilenstorno. Schlüssel holen.
Egal. Ich steh auf, hole den Schlüssel und muss mir dabei anhören, wie er sich über meine Unfähigkeit auslässt. Ich weise ihn daraufhin, dass es diese wunderbaren Dinger gibt, die man zwischen die Einkäufe legen kann. Vereinfacht so vieles.
Er regt sich auf, dass ja wohl die Frau dafür verantwortlich gewesen sei, weil man ja nur hinter seinen eigenen Einkauf son Ding zu legen habe.. Blablabla. (ich könnte noch so weitermachen, hab aber auch nicht mehr jede Beleidigung im Kopf, weil ich irgendwann einfach auf Durchzug geschaltet habe.)
Als die Frau bereits die Flucht ergreift , kommt er zu einem herrlichen Schluss.
Er betrachtet mein Schildchen, auf dem "Aushilfe" zu lesen ist, sowie mein Name.
Dann gehts los: "Das is ja mal diskriminierend! Aushilfe! Is ja schrecklich, Sie tun mir ja leid, da wissen die Kunden ja schon, dass sie mit Ihnen umspringen können, wie sie Bock ham!"
Ich entgegne nur, dass das eigentlich nicht der Fall sei (Gedanklich weise ich ihn daraufhin, dass er sich eigentlich die ganze Zeit wirklich beschissen mir und allen Anderen gegenüber verhält.)
Als ich nicht weiter auf ihn eingehe, brüllt er in die inzwischen ziemlich lange Schlange: "So siehts aus, früher warens die Juden, jetzt sinds die Aushilfen!" und verlässt schimpfend den Laden.

Man kann den Artikel durchaus ein bisschen als Hommage an das Kassenmädchen verstehen:
 Kassenmädchen - von allen Seiten

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