Kleine Geschichten aus dem Leben einer Möchtegern-Künstlerin und Bürochickse.

Samstag, 25. Dezember 2010

(M)eine Weihnachtsgeschichte

Anlässlich der schönen Irrtümer der wunderbaren Frau Nessy, hier meine Weichnachtsgeschichte:

Meine frühesten Kindheitserinnerungen bezüglich Weihnachten sind denen Frau Nessys teilweise recht ähnlich, wenn auch nicht ganz.
Wir haben in den ersten Jahren Weihnachten immer bei meinen Großeltern gefeiert( die Eltern meines Vaters, meine absoluten Lieblingsgroßeltern). Damals (bevor die Firma meiner Opas insolvent wurde) wohnten die beiden in einem Reihenhaus am Rande der kleinen, wirklich schönen Stadt, Bamberg. Reihenhäuser mag ich gar nicht, aber dieser Haus habe ich nie als ein solches wahrgenommen, einfach weils bei meinen Groeltern immer wunderschön war.
Weihnachten hieß für mich im Alter von ganz, ganz klein bis ungefähr 6, alles Mögliche mit meiner Tante und Mutter tagsüber zu tun und gegen Nachmittag nachhause zu kommen, und in dem Zimmer meiner Tante zu verweilen.
Ins wohnzimmer durfte ich nicht mehr. Das war wirklich gemein, weil sowohl meine Oma, als auch mein Opa und meine Mama, und wenn mein Vater dabei war auch der(aber ich kann mich nicht mehr erinnern, ob er überhaupt dabei war, wahrscheinlich aber schon des öfteren) im Wohnzimmer waren und geheimnisvolle Dinge taten. Oder zumindest bei geheimnisvollen Geschehnissen anwesend waren.
Das Christkind war da. ( irgendwie wurde nie geklärt, ob das Christkind nun kam oder der Weihnachtsmann, genau genommen, wurde an Heiligabend immer vom Christkind gesprochen und das restliche Jahr vom Weihcnachtsmann... hmm.)
Ich saß derweil bei meiner Tante, die ihre liebe Not hatte, mich vom lauschen und durchs Schlüsselloch gucken abzuhalten.
Irgendwann dann endlich standen meine Tante und ich auf den Treppen ( ich immer schön rausgeputzt, is klar) und lauschten andächtig, wartenden sehnsüchtig auf das Klingeln der Glocke.
Wenn diese endlich erläutete stürmte ich ins festlich geschmückte Wohnzimmer, der leuchtende Weihnachtsbaum zur Linken, der Esstisch zur Rechten, die Geschenke unter dem Baum. Aber egal, mein erster Weg(sprint) führte mich zum geöffneten Fenster, an dem meine Oma stand und rauszeigte, und rief: "Das Christkind, komm schnell, Schaukelkind*, schau!" Ich rannte also zu ihr und spähte hinaus. Aber IMMER, jedesmal(!!!) war ich knapp zu spät. In dem Moment, da ich das Fenster erreichte, war das Christkind gerade hinter einer Wolke oder auch hinter der Häuserecke verschwunden. Es war grausam. Ich war von Jahr zu Jahr schneller, blickte mich kaum mehr um, rannte nur noch zum Fenster und bin bis heute überzeugt, dass ich in diesem einen Jahr einen Schimmer hinter einer Wolke erkannt habe, was das Christkind gewesen sein muss. tragisch. Aber was soll man machen.

Als ich etwa sechs, maximal sieben Jahre alt war, einen Tag vor Weihnachten, waren die Brüder meines Vaters und jeweiligen Freundinnen und einfach alle da. Ich saß gerade auf dem Schoß meines einen Onkels und wir schauten die Tagesschau. Die Nachrichtensprecherin erzählte gerade vom Weihnachtsmann und dass sie allen Kindern viele Geschenke wünschte. Vielleicht wars auch n Nachrichtensprecher.. wann gabs da schonmal länger ne Frau? weiß nicht. Jedenfalls war das wieder ein Beweis, dass es den Geschenkebringer(sei es das Christkind, oder auch der Weihnachtsmann, irgendwie arbeiteten die eben zusammen) geben musste.
Und als der/ die NachrichtensprecherIn gerade fertig war, sagte mein Onkel auf dessen Schoß ich saß: "So ein Blödsinn, welche Kinder glauben denn heute noch an den Weihnachtsmann?!"
Scheiße. In diesem Satz schwang so viel mit. Ich konnte mir ja nun nicht die Blöße geben und zugeben, dass ich so ein dummes Kind war. Den Blick meiner Oma werde ich nie vergessen.
Das war die absolute Bestätigung, dieser schockierte, fast strafende Blick zu meinen Onkel hin. Er hatte es verraten.
Meinem Onkel war die Situation natürlich ziemlich peinlich, also fragte er mich, ob ich denn doch noch daran glaubte(wie unglaublich unbeholfen...) ich hab natürlich verneint. Was sollte ich denn auch anderes sagen? Sonst hätte ich mich mit meinen stolzen sechs/sieben Jahren ja voll blamiert.
Also nicht. Damit war auch der Osterhase( der mir immer schon suspekt war, welcher Hase stielt denn die Eier von Hühnern, kocht sie und malt sie an?!), der Wassermann(andere Geschichte) und die Zahnfee gestorben. Alles zu schön um wahr zu sein eben.

Aber ich habe trotzdem jedes Jahr wieder ein schönes Fest, mit dem Alter ist es eben auch schön, sich bei realen Personen für schöne Geschenke zu bedanken.
So wie auch dieses Jahr. Ich wünsche euch allen noch schöne Feiertage. Gute Nacht.

*der richtige Name lautet dann doch anders.

P.s.: wenn hier gehäufte Rechtschreibfeher auftreten, oder sogar unzusammenhängende Sätze.. ich war nach dem Wein trinken, essen und beschehren noch zusätzlich mit Freunden in ner Kneipe. Das könnte alles erklären. Hab mir trotzdem Mühe gegeben.

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